Ihr Logo stellt die visuelle Quintessenz Ihres Unternehmens dar und reduziert dessen vielfältigen Aspekte auf das Wesentliche. Oft ist es der erste Eindruck, den man von Ihrer Firma erhält, denn ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte. Und der erste Eindruck, die ersten Sekunden eines Kontakts entscheiden, wie sympathisch, kompetent und professionell der Absender eingeschätzt wird. Ein solches „Vor-Urteil” ist langlebig und lässt sich nur mit großem Aufwand wieder korrigieren. Darum achten wir bei der Beurteilung oder Gestaltung von Logos auf diese Kritierien:
↓ Aufmerksamkeit und Profilierung
Als Blickfang macht ein Logo den Absender einer Botschaft (oder Leistung) auf Anhieb deutlich. Formal muss es sich hierfür prägnant von seinem Umfeld abheben – und das auch unter erschwerten Bedingungen, z.B. klein, einfarbig oder in unruhigem Umfeld. Inhaltlich muss es Aufmerksamkeit für die Leistung selber schaffen – es muss den Absender als kompetenten Mitbewerber seiner Branche profilieren. Hierzu ist eine gewisse branchentypische Gestaltung notwendig.
↓ Unverwechselbarkeit und Differenzierung
Ein Unternehmen und seine Leistungen werden durch ein Logo wiedererkennbar und lassen sich einander zuordnen. Dafür muss es jedoch einzigartig, originell und gut erinnerbar sein. Es muss sich von den Logos seiner Wettbewerber signifikant unterscheiden und so das Unternehmen von seinen Mitbewerbern differenzieren. Die Profilierung als kompetentes Mitglied seiner Branche und die gleichzeitige Differenzierung von seinen Wettbewerbern sind hierbei zwei sich gegenüberstehende Pole im Spannungsfeld der Logogestaltung.
↓ Aussage und Verständlichkeit
Um das Logo vom Auftritt der Wettbewerber sinnvoll abzuheben sollte man es auf die Identität des Unternehmens und seine Positionierung abstimmen. Antworten auf die Frage, wofür das Unternehmen steht und was es besonders auszeichnet, zeigen auf, welche Inhalte das Logo kommunizieren sollte. Dies geschieht entweder durch seine Anmutung, seine Farb- und Formensprache oder auch durch gegenständliche Elemente oder Symbole. Zu berücksichtigen sind auf der anderen Seite die Erwartungen der Zielgruppen. Denn nur was für die Marktpartner relevant ist, wird von ihnen auch verstanden und honoriert. Somit sind in der Gestaltung eines Logos unternehmensinterne und marktspezifische Anforderungen aufeinander abzustimmen.
↓ Merkfähigkeit und Prägnanz
Neben einer überraschenden, originellen Idee entscheiden vor Allem formale Qualitäten über die Merkfähigkeit eines Logos. Eine spezifische, prägnante Gestalt sorgt dafür, dass sich das Logo behaupten kann und als Einheit erlebt wird, eine ästhetische Ausführung sorgt für eine angenehme und professionelle Anmutung. Nur ein solches in sich stimmiges, prägnantes Logo lässt sich leicht als Gesamtbild im Unterbewusstsein abspeichern und abrufen, ohne dass Details erinnert werden müssen. Ein inhaltlich und formal auf das Logo abgestimmtes Corporate Design kann dessen Wirkung zusätzlich unterstützen.
↓ Reproduzierbarkeit und Anwendungen
Zu Stempel und Fax sind inzwischen die neuen Medien mit ihrer unterschiedlichen Bildschirmgrößen und den kleinen Profilbildern und App-Icons als wichtige Bewährungsprobe für die Einsatzfähigkeit eines Logos hinzugekommen. Auch sollten bei der Gestaltung des Logos schon die Möglichkeiten einer dreidimensionalen Umsetzung oder einer Animation berücksichtigt werden. Je nach Branche kann die Möglichkeit eines lebendigen Umgangs mit dem Logo für seine Einsatztauglichkeit wesentlich sein. Im Idealfall lässt sich aus der Gestaltungsidee auch ein Keyvisual oder das Konzept für das Corporate Design ableiten. Desweiteren ist zu berücksichtigen, ob das Logo für Erweiterungen wie Line-Extensions oder Subbrands gerüstet sein muss.
↓ Kontinuität und Zeitlosigkeit
Ein Logo ist für viele Jahre das Gesicht eines Unternehmens oder einer Organisation. Erst im konsequenten kontinuierlichen Einsatz entwickelt es seinen ganzen Wert. Nicht nur, dass die Bekanntheit des Logos erst mit der Zeit steigt und es als gelernt gelten kann, es gewinnt auch an Wert und Aussagekraft, da seine Bedeutung durch die Verknüpfung mit den real dahinter stehenden Leistungen und Werten aufgeladen wird. Für die Gestaltung bedeutet dies, Zitate aktueller grafischer Trends unbedingt zu vermeiden. Eine zeitgemäße Gestaltung bedeutet modern, nicht modisch zu gestalten.
Die genannten Regeln können natürlich nicht immer komplett Berücksichtigung finden. Allerdings sollte jede Abweichung plausibel begründbar sein. Reine Geschmacksfragen sollten bei der Gestaltung oder Bewertung eines Logos keine große Rolle spielen, denn Geschmack ist immer individuell und subjektiv. Das einzige wesentliche Kriterum ist daher die Frage, ob das Logo seine definierte Aufgabe erfüllt und in diesem Sinne „funktioniert”. Und im Zweifelsfall gilt: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken – und nicht dem Angler”.