Logodatei ist nicht gleich Logodatei. Es existiert eine große Bandbreite an Qualitätsstufen, die für Laien oft nicht sofort als solche erkennbar sind. Doch Wiedergabequalität und Anwendungsmöglichkeiten eines Logos hängen von drei wesentlichen Faktoren ab:
↓ Bildgröße
Fotos liegen immer als Pixelbild vor, bei dem die einzelnen Bildpunkte die Farbwerte enthalten. Bildschirme haben üblicherweise eine Auflösung von 72-96dpi und benötigen daher für eine scharfe Bilddarstellung weniger Bildpunkte als ein Druck in gleicher Größe. Denn für einen guten Druck benötigt ein Foto eine Auflösung von 300dpi im Endformat, Strichgrafiken wie z.B. Logos sogar 800-1200 dpi. Leider lassen sich Pixelbilder nicht ohne Qualitätsverlust vergrößern, da hierfür einfach die nötigen Bildinformationen fehlen. Im Gegensatz dazu kann eine Vektorgrafik ohne Qualitätsverlust vergrößert werden, denn in ihr werden die Bildinformationen geometrisch beschrieben. Daher liegen professionelle Logos immer in einem Vektorformat vor und werden erst für die Anwendung am Bildschirm auf die benötigte Größe skaliert und gerastert.
↓ Farbraum
Man unterscheidet in erster Linie zwei Farbräume: Licht- oder Bildschirmfarben und Druckfarben. Beim Bildschirm handelt es sich umd den RGB-Farbraum (Rot, Gelb, Blau), beim Druck wird der CMYK-Farbraum (Cyan, Magenta, Yellow, Black) verwendet. Leider ist der CMYK-Farbraum deutlich kleiner und kann viele RGB-Farben nicht originalgetreu wiedergeben. Damit ein Logo medienübergreifend gleich dargestellt werden kann, werden professionelle Logos immer im CMYK-Modus erstellt und erst bei Bedarf in den RGB-Modus konvertiert. Außerdem gibt es im Druckbereich noch Sonderfarben wie HKS, Pantone oder RAL. Diese werden gerne bei ein- oder zweifarbigen Logos eingesetzt, da sie außerhalb des CMYK-Farbraumes liegen und nicht aus den vier Grundfarben C,M,Y und K gemischt werden müssen. Daher wirken Sonderfarben deutlich brillianter, allerdings wird der Druck deutlich teurer.
↓ Dateiformat
Das Dateiformat hängt davon ab, ob es sich um eine Pixel-oder Vektorgrafik handelt und in welchemFarbraum und in welcher Frabtiefe die Grafik vorliegt. Außerdem lassen sich Dateiformate darin unterscheiden, ob sie komprimierbar sind (mit oder ohne Qualitätsverlust), ob sie einentransparenten Hintergrund unterstützen und ob die Einbettung von Farbprofilen möglich ist. Farbprofile erlauben eine möglichst farbidentische Konvertierung für unterschiedliche Medien. Die Standardprofile sind hierbei sRGB und ISO coated v2. Von einem professionellen Logo im CMYK-Vektorformat (AI, EPS) lassen sich problemlos alle anderen Dateiformate ableiten. Am unteren Ende der Qualitätsskala liegt eine kleine, stark komprimierte Pixelgrafik in sRGB oder geringer Farbtiefe (JPG, GIF), die für eine weitere Verwendung auf jeden Fall erst optimiert oder neu gezeichnet werden muss. Fehlende Bildinformationen in zu kleinen Dateien können nicht einfach wiederhergestellt werden, weil die nötige Information schlichtweg fehlen.